Stell dir einen Ort vor: Ein Brachland, auf dem überall Müll liegt. Oder stell dir einen Ort vor, der voll steht mit Zelten und Wohnwagen, alles ist unordentlich und dreckig. Stell dir eine Fußgängerzone vor und am Rand steht eine Familie und singt. Stell dir eine Ansammlung von Menschen vor und plötzlich fehlt jemandem das Portmonee.
Was genau siehst du? Wen hast du vor dir? Wer lebt hier? Wer steht an der Ecke und singt? Wer hat das Portmonee geklaut? An welche Personen denkst du? Und warum? Was glaubst du, wer diese Menschen sind?
Was denkst du, wenn du erfährst, dass jemand Rom:nja ist?
Unser Gehirn ist darauf gepolt, unser Denken in Schubladen zu organisieren. Wir haben eine Schublade für alles, damit wir schnell urteilen können in einer Welt, deren Reize uns sonst überfordern würden. Schubladen sind also nützlich? Jein. Wir urteilen in Bruchteilen von Sekunden. In diesen Bruchteilen entscheiden wir, wie wir die Person uns gegenüber finden. Ob wir Vertrauen zu ihr haben, ob wir ihr die Wohnung vermieten, den Job geben oder auch nur zuhören werden. Millisekunden, die das Leben unseres Gegenübers sehr erschweren können.
In Rom/Mensch nehmen wir das Publikum mit auf eine performative Shuttle-Tour und stellen Orte und Geschichten mazedonischer Rom:nja in Düsseldorf vor.