„Ich habe manchmal Heimweh, ich weiß nur nicht, wonach…“. — Mascha Kaléko
Die Kurische Nehrung? Sylt? Venedig? Oder einfach nach dem Theater um die Ecke? Acht Menschen sitzen vor ihren Bildschirmen, räumlich getrennt voneinander, und gehen doch gemeinsam auf eine Reise – in ihren Köpfen. Die brennenden Fragen des einen zur Odyssee seiner Oma nach dem 2.Weltkrieg wecken beim anderen wehmütige Erinnerungen an die eigene Flucht aus Litauen. Das dichte Gedränge vor den gigantischen Auslagen im venezianischen Lokal ist la dolce vita pur, doch in Zeiten des Social Distancing kaum mehr vorstellbar.
Das schwerelose Treiben im Meer vor Sylt ist nach einer langen Autofahrt wie das Schweben im Weltall. Und der Urenkel nimmt seinen Urgroßvater mit auf eine Reise ins Theater, wo er ihm im Mädchennachthemd etwas vortanzt.
„Danke, dass du an mich gedacht hast!“ sagt da der Urgroßvater.
In Road Trip, unserem ersten digitalen Projekt während der Corona-Pandemie, begeben wir uns über Zoom auf die Reise – und auch wenn wir gerade unsere Distanz wahren müssen, so lassen wir uns eines nicht nehmen: an einander denken.